US-Wirtschaft am Abgrund: Stagnation oder Rezession?

US Wirtschaft | © 2024 Legite JS

Die jüngste Einschätzung der US-Notenbank zeigt, dass die US-Wirtschaft im Herbst 2024 in eine Phase der Stagnation geraten ist. Die Daten des Beige Book der Fed, die die wirtschaftlichen Bedingungen in den 12 Fed-Distrikten analysieren, sind alarmierend: neun Distrikte berichten von langsamer oder schrumpfender Aktivität. Dies ist eine deutliche Verschlechterung gegenüber den fünf Distrikten im Juli, die ähnliche Probleme meldeten ​(The Epoch Times).

 

Wirtschaftliche Indikatoren auf Talfahrt

  1. Industrieproduktion: Das verarbeitende Gewerbe hat in den meisten US-Regionen einen Rückgang verzeichnet. Der ISM Manufacturing Index, ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftslage, befindet sich seit fünf Monaten in der Schrumpfung. Dies spiegelt die schwächelnde Nachfrage und den Produktionsrückgang wider. Die S&P Global Manufacturing PMI ist ebenfalls im zweiten Monat in Folge gefallen, was auf eine anhaltende Schwäche hindeutet. Experten befürchten, dass dies das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal weiter belasten könnte.
  2. Baugewerbe: Die Bauaktivitäten, sowohl im kommerziellen als auch im privaten Bereich, zeigen gemischte Signale. Während der Wohnungsbau in vielen Regionen ins Stocken geraten ist, gab es in bestimmten Distrikten eine leichte Stabilisierung, doch insgesamt bleibt der Sektor schwach ​(The Epoch Times).
  3. Konsumausgaben: Ein weiterer beunruhigender Faktor ist der Rückgang der Konsumausgaben in den meisten Distrikten. Obwohl die Inflation sich leicht beruhigt hat, bleibt der Preisdruck auf viele Konsumgüter hoch, was die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigt. Dies führte zu einer schwachen Nachfrage nach Automobilen und Konsumgütern.
  4. Arbeitsmarkt: Der US-Arbeitsmarkt, der lange als stabil galt, zeigt erste Zeichen einer Abkühlung. Die Arbeitslosenquote stieg auf den höchsten Stand seit Oktober 2021, und die Zahl der offenen Stellen fiel auf den niedrigsten Wert seit 2021. Die Unternehmen sind vorsichtiger bei Neueinstellungen und setzen zunehmend auf den Abbau von Arbeitsstunden statt auf direkte Entlassungen​ (The Epoch Times).

 

Monetäre Entwicklungen und Zinsentscheidungen

Die anhaltende wirtschaftliche Stagnation hat die US-Notenbank dazu veranlasst, ihre Zinspolitik zu überdenken. Zwar wurden Zinserhöhungen zunächst pausiert, aber die Fed signalisiert, dass eine Zinssenkung in Betracht gezogen wird, sollte sich die Lage verschlechtern. Die Inflation bleibt moderat, und die Lohnzuwächse sind gering, was die Nachfrage nach Produkten weiter dämpft.

 

Ausblick: Soft Landing oder Rezession?

Analysten sind sich uneinig darüber, ob die USA in eine Rezession rutschen oder einen sogenannten „weichen wirtschaftlichen Abschwung“ erleben, bei dem das Wachstum zwar verlangsamt wird, die Wirtschaft aber nicht vollständig abstürzt. Die New York Fed schätzt, dass das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal 2,5 % erreichen könnte, während die Atlanta Fed etwas vorsichtigere 2,1 % prognostiziert. Dennoch bleibt das Risiko einer Rezession bestehen, wenn sich die Schwäche in der Industrieproduktion und die gedämpfte Konsumnachfrage weiter verschärfen ​(The Epoch Times).

 

Fazit: Eine besorgniserregende Entwicklung

Die US-Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Phase, in der stagnierende Wirtschaftsaktivitäten, hohe Inflationsängste und ein schwächerer Arbeitsmarkt die Aussichten trüben. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um festzustellen, ob die USA einen wirtschaftlichen Abschwung vermeiden können oder ob sie sich einer Rezession nähern.

 

Quellen:

  • The Epoch Times, 2024
  • Federal Reserve Beige Book, September 2024
  • S&P Global Economic Report

 

Pressekontakt:

Legite GmbH
Redaktion Finanzen
Fasanenstr. 47
10719 Berlin
E-Mail: info(at)legite.gmbh
Internet: www.legite.gmbh