Münchener Rück und Pandemie-Forderungen

Nachdem die Aktie Mitte Februar mit fast 284 Euro ein Fünfjahreshoch erreicht hatte, ist sie innerhalb eines Monats auf die Hälfte abgestürzt. Danach ging es wieder stetig aufwärts bis Ende April, als der nächste kleinere Einbruch verzeichnet wurde.

Dieser war bedingt durch durch den massiven Gewinneinbruch beim Konkurrenten Swiss Re, der die Anleger wieder auf den Boden zurückholte. Weil sich daraufhin viele von den Aktien trennten, fiel der Kurs wieder auf einen Wert um 202 Euro zurück.

Gleichzeitig sprach sich der Vorstandschef Joachim Wenning gegen eine Einmischung der Politik in die Geschäftsgebaren der Rückversicherer aus. Diese hatten gefordert, dass die Versicherer die Kunden entschädigen sollten, auch wenn eine Pandemie wie das Coronavirus in den Verträgen ausgeschlossen ist. Wenning sagte hierzu in der Online-Hauptversammlung am Mittwoch: „Retroaktiver Eingriff in Verträge ist mit rechtsstaatlichen Prinzipien unvereinbar. Er würde das Fundament von Versicherung und damit den Fortschritts- und Wachstumsnutzen schwer beschädigen.“

„Wir verlassen uns darauf, dass der politische Wille diese Grundlagen nicht infrage stellt“, sagte Wenning. Ansonsten drohten sich die Versicherer finanziell zu übernehmen.